Wilde Weibsbilder in Neuwied
Galerie Mennonitenkirche zeigt Arbeiten von Maler Peter Haese
Von L. Sauer-Kaulbach
NEUWIED. "Supergirls" ist |
sie möglicherweise zu Klagen über solch monomane, ma- chohafte Sicht von Weiblich- keit provoziert. Nicht ganz zu Recht allerdings. Tatsächlich sind die in un- gebärdigem, teils noch vom anfangs verfolgten informel beeinflussten Gemälde, von der malerischen Wildheit der 80er zehrenden Weiber des Peter Haese eher ein hohes Lied auf die Frau. Hier ist sie ein Wesen, bei dem sich Kör- per und Geist, Erotik und In- tellekt nicht im Wege stehen, sondern spannend paaren. Die Frau das positive Kör- perwesen. Dies gilt für Haese offensichtlich erst recht, wenn zu dessen Attributen nicht nur beautiful, sondern auch black zählt. Schwarz ist nicht zufäl- lig die dominierende Farbe seiner Schönen die ihnen et- |
was Urtümliches, Exotisches, Befremdliches, etwas ebenso Macht- wie Geheimnisvolles verleiht. Dabei sind diese Su- perweiber ohnehin mindes- tens ebenso verführerisch und anziehend wie bedrohlich, sind das eine vielleicht gerade wegen des anderen. Wie man/frau denn auch nicht eindeutig ausmachen kann, ob die in schrillem Sig- nalrot leuchtenden großen Münder - oft einziger, klar auszumachender Teil des Ge- sichts - zum verführerischen Lächeln oder in gefährlicher Gier aufgerissen sind. Dass beides zugleich denkbar ist, macht den wahren Reiz der ty- pisierten Supergirls des Peter Haese aus. Bis 28.Februar, Di-Fr 14-18, Sa/So 11-16 Uhr |
Rheinzeitung Koblenz , Kultur , 26.01.2001